Warum die richtige Behandlung von Nagelpilz wichtig ist
Nagelpilz, auch Onychomykose genannt, ist eine weit verbreitete Infektion, die Nagelverfärbungen, Verdickungen und sogar Nagelverlust verursachen kann. Eine frühzeitige und effektive Behandlung ist entscheidend, um diese unangenehme und oft schmerzhafte Erkrankung zu kontrollieren.
Die Rolle von Wirkstoffen in der Behandlung
Verschiedene Wirkstoffe spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung von Nagelpilz. Jeder Wirkstoff hat spezifische Eigenschaften und Wirkungsmechanismen, die darauf abzielen, die Pilzinfektion zu bekämpfen und das Nagelwachstum zu fördern. Im Folgenden werden die wichtigsten Wirkstoffe und ihre jeweiligen Vorteile und Anwendungsweisen beschrieben.
Diese Wirkstoffe helfen bei Nagelpilz
Terbinafin
Terbinafin ist ein Mittel, das gegen verschiedene Pilzerkrankungen eingesetzt werden kann, wie zum Beispiel auch gegen Nagelpilz. Wie auch viele andere sogenannten Allylamine hemmt es bei den verschiedenen Pilzen ein spezielles Enzym mit dem Namen Squalenepoxidase. Das bewirkt, dass sich die Pilz-Zellwand nicht aufbauen kann. Zudem wird ein bestimmter Ausgangsstoff Squalen in dem Pilzgewebe angereichert, wodurch die meisten Pilze abgetötet werden können. Terbinafin kann schon in sehr niedrigen Konzentrationen abtötend auf viele Pilze wirken. Der Vorteil dieses Wirkstoffes ist, dass er gut vertragen werden kann und eine lange Wirkdauer hat.
Itraconazol
Itraconazol wird innerlich, entweder als Kapsel oder als Infusion, gegen Nagelpilz angewendet. Der Wirkstoff gehört der Gruppe der sogenannten Imidazole und Triazole an. Er hemmt gezielt das Wachstum von Pilzen und sorgt dafür, dass diese sich nicht vermehren, was auch als fungistatische Wirkung bezeichnet wird. Er wird noch nicht sehr lange gegen Nagelpilz eingesetzt, hat aber gegenüber Ketoconazol den Vorteil, dass er länger wirkt und die Leber schädigenden Nebenwirkungen deutlich schwächer ausgeprägt sind.
Fluconazol
Auch Fluconazol ist noch ein relativ neuer Vertreter der Imidazole und Triazole und wird lediglich eingenommen. Der Wirkstoff hindert die Zellwand der Pilze daran, sich überhaupt erst zu bilden. So wird erreicht, dass sich der Nagelpilz nicht ausbreiten kann. Fluconazol hat deutlich weniger Wechsel- und Nebenwirkungen als älterer Vertreter dieser Gruppe.
Griseofulvin
Bei Griseofulvin handelt es sich um einen chemischen Wirkstoff gegen Nagelpilz. Er hat eine antibiotische Wirkung gegen sogenannte Fadenpilze, die sich zumeist an der Haut und den Nägeln ansiedeln. Aber auch gegen viele andere Pilze kann Griseofulvin eingesetzt werden. Der Wirkstoff kann entweder oral oder auch lokal auf die Nägel appliziert werden.
Bifonazol
Auch Bifonazol zählt zu den neueren Wirkstoffen bei der Bekämpfung von Nagelpilz. Ähnlich wie viele andere fungistatisch wirkende Mittel wird er äußerlich als Creme, Lösung, Gel oder auch Spray aufgetragen. Hierdurch werden das Wachstum und auch die Vermehrung der Pilze gehemmt. Bifonazol sollte zwei Wochen einmal täglich angewendet werden, idealerweise am Abend. Hierbei sollten auch die angrenzenden, gesunden Hautbereiche eingerieben werden. Sollte nach dieser Zeit keine Besserung eingetreten sein, wird die Anwendung für zwei weitere Wochen fortgesetzt.
Tavaborol
Tavaborol gehört der Gruppe der Oxaborol-Antimykotika zur Behandlung von Nagelpilz an. Hierbei kommt eine organische Borverbindung zum Einsatz, die die Proteinsynthese der Nagelpilze hemmt. Die Anwendung sollte 48 Stunden einmal täglich stattfinden. In einigen Fällen kann es zu leichten Hautrötungen- oder -entzündungen kommen.
Ciclopirox
Der Wirkstoff Ciclopirox wird sehr häufig gegen diverse Pilzinfektionen an den Nägeln, der Haut und auch den Schleimhäuten eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen ähnlichen Mitteln wird es allerdings nur topisch angewendet. Das bedeutet, dass es auf die betroffene Stelle aufgetragen und nicht oral eingenommen wird. Das Antipilzmittelgreift in die lebensnotwendigen Stoffwechselprozesse der verschiedenen Pilze ein. Zudem werden deren Zellmembrane daran gehindert, lebenswichtige Nährstoffe aufzunehmen.
Amorolfin
Bei Amorolfin handelt es sich um ein Antimykotikum, also einem Wirkstoff, der die Ergosterol-Bildung der Pilzzellen hemmt. Und dadurch können diese dann nicht wachsen und sich auch nicht mehr vermehren. Im Idealfall sterben sie sogar ab und der Patient hat keine Beschwerden mehr. Amorolfin wird lokal auf den Nagel und die umliegende Haut aufgetragen. Aus diesem Grund gelangt auch lediglich eine kaum messbare Konzentration des Wirkstoffes in die Blutbahn.